Moin Bundesliga, Holstein Kiel: „Sensationell, auch für das Land Schleswig-Holstein“ – Pressekonferenz gestürmt

Störche schaffen es innerhalb von elf Jahren von der Regionalliga in die Beletage

Die Fans der KSV Holstein haben den Platz gestürmt. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Kiel – Die Kieler Sportvereinigung Holstein von 1900 e.V. hat es geschafft. Als erster Club in Schleswig-Holstein ist man in die Bundesliga aufgestiegen. Dazu reichte den Störchen am Sonnabend im eigenen Stadion ein 1:1-Unentschieden gegen den direkten Konkurrenten Fortuna Düsseldorf. Ein Platzsturm nach Abpfiff verwandelte das Spielfeld in ein blau-weiß-rotes Tollhaus.

Die Fans von Holstein Kiel zünden Pyro. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Emotionen pur an der Förde

Tornetze als Souvenir zerpflückt, Feuerwerk mit Abpfiff hinter der Tribüne und später am Hafen, Autokorso durch die Stadt… die ganze Förde liegt sich vermutlich immer noch in den Armen. Emotionen pur – und das als absoluter Außenseiter vor der Saison.

„Das ist eine unglaubliche Leistung der Mannschaft und allen, die daran mitgearbeitet haben“

„Das ist eine unglaubliche Leistung der Mannschaft und allen, die daran mitgearbeitet haben. Ich habe ja nicht so viel dazu beigetragen, bin nur dazu gereist. Es ist sensationell für die Stadt, den Verein, die Mannschaft, auch für das Land Schleswig-Holstein als erster Bundesligist dazustehen. Da gebührt allen ein großes Lob, die daran gearbeitet haben“, sagte Sportchef Carsten Wehlmann im ersten TV-Interview bei “Sky“.

Lewis Holtby (Holstein Kiel) mit Bier nach dem Aufstieg. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Vor elf Jahren Meister in der Regionalliga

Holstein Kiel ist damit der 58. Bundesligist in der Geschichte des deutschen Fußballs. 2017 schafften es die Störche in die 3. Liga, spielte vor elf Jahren noch in der Regionalliga. Nach dem Aufstieg vor sieben Jahren in die 2. Bundesliga scheiterte man als sensationeller Tabellendritter in der Relegation und 2021 noch einmal am Aufstieg. Drei Jahre später ist man dort angekommen.

Pressekonferenz gestürmt

Die Pressekonferenz nach dem Spiel lief kurz ab. Nur Kiels Coach Marcel Rapp war da und sagte: „Unbeschreibliche Gefühle. Es war ein starker Gegner und die Jungs haben wieder alles auf dem Platz gelassen. Wir machen in der ersten Halbezeit direkt ein Tor, verteidigen gut und finden mit dem Ball gute Lösungen. Mit der großen Chance zum 2:0 hätten wir den Sack zumachen können. In der zweiten Halbzeit bekommen wir den Ausgleich und dann haben wir wie so oft alles reingeworfen. Die Jungs haben alles auf dem Platz gelassen.“ Danach stürmte die Mannschaft den kleinen Presseraum und sorgte bei ihrem Coach und Pressesprecher Peer Wellendorf für eine Bierdusche. Völlig durchnässt setzte sich Rapp noch einmal ans Mikrofon und fuhr mit seinem Statement fort: „Es ist einfach herausragend, heute wieder Timo Becker fällt kurzfristig aus und Lasse Rosenboom spielt, macht ein herausragendes Spiel, weil die Trainingsleistung immer richtig gut ist. Die Jungs wissen was zu tun ist. Dann kommen sie rein und performen einfach und das hat uns die ganze Saison getragen. Der Zusammenhalt ist unbeschreiblich.“

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Marcel Rapp (Cheftrainer, Holstein Kiel) feiert den Aufstieg. Foto. Lobeca/Henning Rohlfs

FC St. Pauli kann folgen

Gegner Fortuna Düsseldorf hatte selbst die Chance – und hat sich bis zum Sonntag (12.5.) immer noch – in die 1. Liga direkt aufzusteigen. Die Rheinländer müssen allerdings auf einen Patzer des FC St. Pauli hoffen. Die Kiezkicker empfangen um 13.30 Uhr Tabellenschlusslicht und Absteiger VfL Osnabrück und es reicht ihnen ein Punkt dabei. Dann würden die Fortunen in die Aufstiegsrelegation gehen.

Einige Baustellen an der Ostsee

Auf Kiel kommen nun diverse Herausforderungen zu. Das Stadion muss ausgebaut werden, wenigstens erstmal notdürftig. Der Kader dürfte einen anderen Schliff erhalten. Und viele andere Dinge, die für die Spiele gegen Meister Bayer Leverkusen, den FC Bayern München oder Borussia Dortmund.

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Bildquellen

  • Platzsturm: Lobeca/Henning Rohlfs
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